
Kohärenz-Scanning-Interferometrie (CSI)
Die Kohärenz-Scanning-Interferometrie (CSI, eine Art Weißlicht-Interferometrie) ist eine äußerst effektive Messmethode zur Auswertung der Oberflächenrauheit, da sie berührungslos arbeitet, eindeutige Daten liefert und mit interferometrischer Genauigkeit sowohl glatte als auch raue Oberflächenstrukturen erfasst. Sie nutzt dabei eine breitbandige Lichtquelle zur Erzeugung von Interferenzmustern, die zur Bestimmung von Höhenstufen bis in den Subnanometerbereich verwendet werden. Diese Fähigkeit ist in vielen Industriezweigen wie der Halbleiterfertigung, der Präzisionsoptik, der Automobilindustrie, der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrt und der Materialwissenschaft gefragt.

Vielseitige Breitband-Lichtquelle
Durch die Verwendung von weißem Licht, das sich aus einem breiten Wellenlängenbereich zusammensetzt (bei Polytec liegt das zentrale Wellenlängenband bei 525 nm), kann ein Coherence Scanning-Interferometer als optisches Profilometer eingesetzt werden, um eine Vielzahl von Oberflächenmerkmalen zu erforschen: An glatten Oberflächen erkennt CSI kleinste Höhenabweichungen mit einer Genauigkeit im Nanometerbereich. Auf rauen Oberflächen sorgt die Breitband-LED dafür, selbst kleine Strukturdetails klar zu erkennen, auch wenn die Oberfläche aus größeren, unregelmäßigen Merkmalen besteht. Dank dieser Bandbreite können Coherence Scanning-Interferometer das gesamte Spektrum der Oberflächenrauheit erfassen, von glatten, polierten Oberflächen bis hin zu solchen mit erheblichen Texturabweichungen, z. B. beim Dengeln oder bei additiv hergestellten Oberflächen.

Funktionsprinzip der Coherence Scanning-Interferometrie
In einem Kohärenz-Scanning-Interferometer wird weißes Licht durch einen Strahlteiler geleitet, der das Licht sowohl auf die Probenoberfläche als auch auf einen Referenzspiegel lenkt. Wird das Licht von diesen beiden Oberflächen reflektiert, wird es kombiniert und bildet ein Muster von Interferenzstreifen. An der idealen Fokusposition für jeden Punkt der Probe tritt der maximale Streifenkontrast auf. Entweder wird nun der Prüfling oder der Messkopf vertikal (in Z-Richtung) bewegt, sodass jeder einzelne Kamerapixel auf der Oberfläche den Fokus durchläuft. Mathematische Algorithmen helfen. Die Schärfe hängt also auch von Mathematik ab. Polytec als Spezialist für die CSI Technologie setzt sogenannte "Korrelogramme“ zur Signalverarbeitung ein. Dieser Korrelogramm-Signalverarbeitungsalgorithmus nutzt die Interferenzsignale zur Definition des Fokuspunktes und arbeitet jenseits der Diffraktionsgrenze des Lichts, um eine Z-Empfindlichkeit im Sub-Nanometerbereich zu erreichen.

Hohe Z-Empfindlichkei
Bei Verwendung dieses Korrelogramm-Algorithmus mit einem mechanischen Aufbau mit großem Verfahrweg ermöglicht dies eine hohe Z-Empfindlichkeit unter Beibehaltung des guten Rauschverhaltens und einer hohen Oberflächenempfindlichkeit, unabhängig vom langen oder kurzen Abtastbereich. Die gesammelten Datenreihen können die Höhe jedes Oberflächenpunkts mit einer Auflösung von weniger als einem Nanometer über den gesamten Z-Scanbereich präzise abbilden, ohne dass die Reichweite der Auflösung durch den Arbeitsabstand der interferometrischen Linse (bis zu 30 mm) eingeschränkt wird. Polytec entwickelte damit die CST Continuous Scanning Technology. Alle Daten sind deterministisch in Z (nicht fokusgesteuert über verschiedene Objektivoptionen) und weisen stets ein gutes Rauschverhalten auf – für eindeutige Oberflächeninformationen.
Die Continuous Scanning Technologie und die Datenverarbeitung ermöglichen präzise Messungen auch bei glatten, rauen oder unregelmäßigen Oberflächenstrukturen.

Messung auf unkooperativen Materialien
Die Fähigkeit der Kohärenz-Interferometrie, mit einer Vielzahl von Oberflächenstrukturen umzugehen, wird durch Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Oberflächeneigenschaften verstärkt. Dies macht sie vielseitig für Anwendungen mit wechselnden Materialien, seien es Metalle, Keramik, Glas, Silizium, Papier oder Polymere, mit unterschiedlichem Rauheitsgrad, Kontrast und Reflexionsvermögen (von 0,05 % bis 100 %).

Aussagekräftigere 3D-Oberflächendaten
Im Gegensatz zu herkömmlichen 2D-Profilen liefert CSI umfassende dreidimensionale Topografiemessdaten. Durch die Erfassung detaillierter Höheninformationen über die gesamte Oberfläche ermöglicht sie eine tiefergehende Rauheitsanalyse. Die resultierende 3D-Topografie ermöglicht es Ingenieuren und Wissenschaftlern, die Gesamttextur und Gleichmäßigkeit der Oberfläche zu beurteilen, was eine präzisere Prozesskontrolle ermöglicht, wie z. B. bei optischen Linsen, Beschichtungen und in der Mikroelektronik.
Die farbige Oberflächenabbildung identifiziert Defekte und Materialunterschiede, die sonst nur schwer zu erkennen wären. Nutzer arbeiten leichter mit 3D-Höhendaten oder einer intuitiven grafischen Visualisierung für ein besseres Verständnis, um...
„… die Antwort einer Oberfläche zu erfahren“